Vor 400 Jahren legte die 1. Reformierte Generalsynode am gleichen Ort die Grundlagen der heutigen Kirchenordnung. 28 Pfarrer und acht Laien hatten 1610 in der Salvatorkirche die noch heute gültige presbyterial-synodale Ordnung – also die Leitung der Kirche von unten nach oben – aus der Taufe gehoben. Dieses Prinzip des gemeinschaftlichen Leitens von Theologen und Nicht-Theologen hat noch heute in der rheinischen Kirche Gültigkeit.
Die Landessynode ist das oberste Leitungsgremium der mit mehr als 2,8 Millionen Mitgliedern zweitgrößten EKD-Gliedkirche. Ihre Tagung beginnt um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der Salvatorkirche. Die Predigt halten Präses Nikolaus Schneider und Jan-Gerd Heetderks als Vertreter der Protestantse Kerk in Nederland (PKN).
Den 226 stimmberechtigten Synodalen aus den 38 rheinischen Kirchenkreisen zwischen Emmerich und Saarbrücken legt die Kirchenleitung (das Präsidium der Landessynode) ein Papier zur Beratung und Beschlussfassung vor. Dessen Titel: „Wegweiser Geschichte – Kritisch lernen aus der Tradition“. Darin werden die Kernthemen der Duisburger Synode vor 400 Jahren – presbyterial-synodale Ordnung, Religionsfreiheit und Bildung – in die heutige Zeit übertragen und mit Aufträgen für die Zukunft versehen. Zu diesen drei Kernthemen gibt es im Plenum kurze Impulsreferate von Dr. Andreas Mühling (Professor für evangelische Kirchengeschichte an der Universität Trier), Oberkirchenrat Klaus Eberl (als Leiter der Abteilung Bildung im Landeskirchenamt hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung) und Holger Nollmann (Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde in Istanbul).
Auch Gäste aus der Ökumene werden in einer Gesprächsrunde zu Wort kommen. Grußworte sprechen die nordrhein-westfälische Ministerpräside ntin und der Duisburger Oberbürgermeister. Die Synode wird gegen 18 Uhr enden. Hinweis an die Redaktionen: Die landeskirchliche Pressestelle ist vor Ort unter Telefon 0172/2603373 erreichbar.