Die Begutachtung der Gemeindehäuser, Jugendzentren und Kindergärten kostet 56.000 Euro. Mit einem Kostenzuschuss in Höhe von 28.000 Euro unterstützt das Bundesumweltministerium die Landeskirche in ihrer Klimaschutzarbeit.
Die energetische Gebäudeuntersuchung begann in der ev.-ref. Kirchengemeinde Heiden, wo Klaus Michael, Leiter des Detmolder Niedrig-Energie-Instituts (NEI), das Familienzentrum „Unterm Regenbogen“ und das Jugendzentrum unter die Lupe nahm. Das NEI ist von der Landeskirche beauftragt worden, klimaschutzrelevante Schwachstellen der Gebäude aufzuzeigen. Das Detmolder Fachinstitut wird den aktuellen Zustand aller Gebäude beurteilen, Einsparpotentiale beim Energieverbrauch aufzeigen und Sanierungsmöglichkeiten empfehlen. Heinrich Mühlenmeier, Umweltbeauftragter der Lippischen Landeskirche: „Dabei wird das Kosten-Nutzen-Verhältnis eine wichtige Rolle spielen. Die Kirchengemeinden sollen vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen finanziellen Situation die Handlungsempfehlungen konkret einschätzen können.“ Es gehe um die nachvollziehbare Beantwortung der Frage: „Welche Maßnahme erbringt mit welchem finanziellen Aufwand welche Treibhausgas- und Kosteneinsparungen?“
Dass die Kirchengemeinde Heiden beim Betrieb sowohl des Kindergartens als auch des Jugendzentrums den Energieverbrauch mindern und damit das Klima schützen kann, lag für Klaus Michael nach der Besichtigung beider Häuser auf der Hand. Noch an Ort und Stelle berichtete er Pfarrerin Brigitte Fenner, Pfarrer Gerald Klaassen und Küsterin Tanja Kin, dass er im Gutachten für das Familienzentrum eine Dämmung des Dachbodens und als möglichen zweiten Schritt eine Erneuerung der Fenster vorschlagen werde. Grob geschätzt würden beide Maßnahmen den jetzigen Energieverbrauch halbieren. Hinsichtlich des Jugendzentrums empfahl Michael, eine anstehende Dachreparatur unbedingt mit einer Dachdämmung zu verbinden. Sein Gutachten werde hierzu mehrere Möglichkeiten vorschlagen.
Ziel der jetzt begonnenen Gebäudeanalyse ist, im Bereich der Lippischen Landeskirche in den nächsten Jahren den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase um ein Viertel zu verringern. Die Begutachtung soll auch dazu dienen, dass sich die Kirchengemeinden genau mit ihrem Gebäudebestand beschäftigen. Dabei sollten, so Heinrich Mühlenmeier, die Gemeinden vor einer energetischen Sanierungsmaßnahme ebenfalls prüfen, wie intensiv bzw. wenig intensiv sie ihre Gebäude nutzen.
Eine Dachreparatur des Jugendzentrums (hinten) sollte unbedingt mit einer Dachdämmung verbunden werden, erläuterte Klaus Michael (rechts) beim Ortstermin Brigitte Fenner, Gerald Klaassen, Heinrich Mühlenmeier und Tanja Kin (von rechts).