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Gewalt – so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig
Bundesweite Frühjahrstagung der evangelischen Polizeiseelsorge in Münster
Die KEPP ist der Zusammenschluss von etwa 60 hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, die in den Landeskirchen und Landespolizeien zuständig sind für die Polizeiseelsorge, einem kirchlichen Spezialgebiet an der Schnittstelle von Kirche und Staat.
Polizisten wollen gegen das Böse kämpfen
„An dieser Schnittstelle befinden wir uns an der sensibelsten Stelle der Demokratie, weil hier das Gewaltmonopol des Staates tatsächlich und für die Bürgerinnen und Bürger spürbar ausgeübt wird und nicht theoretisch bleibt“, erklärte der Vorsitzender der KEPP Kurt Grützner (Kassel) die Kernaufgabe der Polizeiseelsorge: „In diesen Grenzen empfinden wir uns als kritisch solidarische Begleiter dessen, was die Polizei in der Ausübung ihres Gewaltmonopols tut.“ Polizisten wollten gegen das Böse kämpfen und müssten dafür unter Umständen selbst böse Mittel in Anspruch nehmen.
Seelsorgliche Angebote für Polizistinnen und Polizisten
Dieser Konflikt könne zu seelischen Problemen führen, so Grützner. Seelsorgliche Begleitung und spirituelle Angebote sind auf diesem Hintergrund zentrale Angebote der Polizeiseelsorge und beschreiben zwei der vier Säulen, auf denen ihre Arbeit steht.
Sie zielt darüber hinaus auf ethische Reflexion und friedensstiftende Maßnahmen. „Wir wollen Polizisten sensibilisieren für die Macht, die sie haben, und wie gefährlich diese Macht ist“, erläuterte Grützner.
Zum Auftakt der Tagung in Münster predigte der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, in einem Gottesdienst. Unter den Ehrengästen waren auch NRW-Innenminister Ralf Jäger und die Polizeipräsidenten auf dem Gebiet der westfälischen Landeskirche.
„Den Sprung ins Vertrauen wagen“
Professor Hans-Martin Gutmann sprach vor Polizeipfarrerinnen und -pfarrern über das Thema "Gewalt unterbrechen?!" >>>
Pressemeldung der EKvW, 18. März 2011