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Evangelisch-reformierte Kirche will ihre Zukunft aktiv gestalten - Auftakt des Zukunftsprozesses
Dort nehmen sie ein vom Moderamen der Gesamtsynode verfasstes Impulspapier entgegen. Kirchenpräsident Martin Heimbucher und der Präses der Gesamtsynode, Norbert Nordholt, stellten den Zukunftsprozess am Donnerstag, 11. Februar 2016 in einer Pressekonferenz vor.
Kirchenpräsident Martin Heimbucher bezeichnete den Bedeutungsverlust von Kirche in der Gesellschaft, sinkende Mitgliederzahlen und absehbar rückläufige Einnahmen als Herausforderungen, denen die Kirchengemeinden begegnen müssten. „Wir wollen auf diese Entwicklungen nicht nur reagieren. Wir wollen die notwendigen Veränderungen aktiv gestalten“, sagte er.
Der Präses der Gesamtsynode, Norbert Nordholt, hob hervor, dass die Ausgangssituation in jeder Kirchengemeinde eine andere sei. Darum enthalte das Impulspapier kein Patentrezept, das allen Gemeinden überstülpt werden solle. „Das entspricht nicht unserem Verständnis von Kirche, die von der Gemeinde her aufgebaut ist.“ Darum solle der Diskussionsprozess auch in den Gremien der 145 Kirchengemeinden beginnen. „Wir wünschen uns eine rege Beteiligung“, sagte Nordholt. Nicht nur aus der Grafschaft Bentheim und aus Ostfriesland, sondern auch aus den bayrischen Kirchengemeinden und aus Sachsen würden Delegierte nach Emden kommen. „Die große Beteiligung stimmt uns zuversichtlich, dass die Kirchengemeinden sich den Herausforderungen stellen wollen.“
Das 48 Seiten starke Impulspapier enthält neben einer Bestandsaufnahme zu Beginn und einer Analyse des gesellschaftlichen Wandels einen Katalog von Feldern, in denen sich die kirchliche Arbeit verändern kann. Dazu gehören, so Heimbucher, stärkere Kooperationen zwischen Kirchengemeinden ebenso wie die Bereitschaft, auf bestimmte Angebote zu verzichten. „Eine Kirchengemeinde kann nicht mehr alles anbieten. Eine Gemeinde spezialisiert sich auf den Kindergottesdienst, die zweite auf die Jugendarbeit und die dritte auf die Kirchenmusik. Das sind Modelle, die ich mir wünsche“, sagte Heimbucher. Auch werde die Mitarbeit Ehrenamtlicher immer bedeutsamer. „Dabei ist es wichtig, dass wir Einzelne nicht überfordern dürfen“, mahnte er. Klar sei auch, dass die ökumenische Zusammenarbeit an Bedeutung gewinne.
Das Impulspapier entstand in einem neunmonatigen Diskussionsprozess zwischen Moderamen und Experten für Gemeindeberatung, nachdem die Gesamtsynode im Frühjahr 2015 entschieden hatte, einen solchen Zukunftsprozess zu starten. „Es soll auch Spaß machen, an diesem Zukunftsprozess teilzunehmen“, hebt Norbert Nordholt hervor. Darum enthalte das Impulspapier nicht nur Text, sondern auch brillante Fotos. „Wir haben 21 Personen aus dem weiten Horizont unserer Kirche fotografieren lassen.“ Herausgekommen sei, so Nordholt, eine Broschüre, die Lust darauf mache, dabei zu sein. Auch die Startveranstaltung in Emden am 13. Februar stimme mit Improvisationstheater und Musik auf eineinhalb spannende Jahre ein.
Das Impulspapier soll nun auf allen kirchlichen Ebenen diskutiert werden. Die Landeskirche bietet dazu allen Gemeinden an, Moderatoren für Zukunftsworkshops zu finden. „Der Diskussionsprozess braucht auch den Blick von außen“, so Kirchenpräsident Heimbucher. Im Herbst 2017 werde sich die Gesamtsynode erneut mit den aufgeworfenen Fragen und den Antworten dazu aus den Gemeinden beschäftigen. Welche Beschlüsse dann gefasst würden und wie der Zukunftsprozess dann weitergehe, sei noch nicht abzusehen, betont der Kirchenpräsident. Und dass die Reformierten über ihre Zukunft im Jahr 2017, im Jahr des Reformationsjubiläums beraten, sei kein Zufall: „Reformation ist keine Sache fürs Museum, sondern eine Aufgabe für heute“, meint Heimbucher.
11. Februar 2016
Ulf Preuß, Pressesprecher