Tagesgebet
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Zum einen Ohr rein, zum andern Ohr raus
1. Petrus 3, 8-15
Es wäre schade, wenn solche Bibelworte in uns die Reaktion hervorrufen, die gut gemeinten Ratschläge der Erwachsenen bei Jugendlichen manchmal hervorrufen: Ein Augenverdrehen, ein „Ja, klar doch! Ich weiß schon. Sicher, ich achte darauf!“ Man spürt, dass die Eltern nur das Beste für einen wollen, aber hören kann man es nicht gut. Und darum geht’s das eine Ohr rein, das andere raus.
Seht, eng Gedrängtes muss entfaltet werden, damit man seinen Reichtum erkennt. Jede einzelne Mahnung „unseres“ Textes wäre das wert, aber ich beschränke mich auf zwei.
1. Vergeltet nicht Böses mit Bösem und Scheltwort mit Scheltwort (3,9-12)
2. Seid bereit, Rechenschaft zu geben über die Hoffnung, die in euch ist (3,15)
„Vergeltet nicht Böses mit Bösem.“ Das ist politisch korrekt und vor allem in der Kirche gern gehört und gesagt. Wo kämen wir hin, wenn schon von den Kanzeln zu hören wäre: „Wer dich auf die linke Wange schlägt, dem hau auf die Nase?“ Eindeutiger könnten wir kaum das Gegenteil von dem sagen, was Jesus uns aufgetragen hat. Aber nun ist es eines, etwas politisch oder christlich Korrektes zu sagen, ein anderes, das nicht nur als Sonntagsrede gutzuheißen, sondern davon so überzeugt zu sein, dass ich es in Woche umsetze.
„Vergelte nicht Böses mit Bösem“. Warum eigentlich nicht? „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt’s heraus!“ „Wie Du mir, so ich Dir“ – so sagen es unsere Sprichworte. So gestalten wir die meiste Zeit unser Leben. So erziehen wir unsere Kinder, so leben wir es ihnen vor. „Wenn Du immer nur forderst und nie was abgibst, dann darfst du dich nicht wundern, wenn andere dir auch nichts geben“.
gehalten am 17. Juli 2011 in Wuppertal-Ronsdorf