In seiner letzten Sitzung hat das Moderamen des Reformierten Bundes das fast 30 Seiten umfassende Papier mit dem Titel "Die Debatte um Land und Staat Israel" dankbar entgegengenommen und stellt es nun zur Diskussion. „Wir erhoffen uns vom Studium dieser Schrift einen Zugewinn an Klarheit und damit einhergehend eine Versachlichung der notwendigen Diskussion“, schreibt der Moderator des Reformierten Bundes, Peter Bukowski in seinem Geleitwort.
Die innerkirchliche Auseinandersetzung zum Staat Israel und seiner Politik gegenüber den Palästinensern habe zuletzt an Heftigkeit zugenommen. Das Papier zitiert aus verschiedenen Veröffentlichungen und entlarvt deren zum Teil ideologische Einseitigkeit. Auch die verschiedenen politischen Analysen, zum Beispiel zur Atombewaffnung des Iran, werden einander gegenüber gestellt und auf ihre Motive hin durchleuchtet.
Die besondere Rolle Deutschlands, der Holocaust und seine Auswirkungen auf die Politik Israels, die innerpalästinensischen Konflikte und die Interessen der umliegenden arabischen Staaten – Beate Sträter scheut sich nicht, solche durchaus auch umstrittene Zusammenhänge herzustellen, um die jeweilige Situation zu beleuchten.
Laut Bukowski gehe es aber nicht nur um die Einschätzung der politischen Lage, sondern auch um theologische Grundsatzentscheidungen. Der Streit darüber ginge momentan noch quer durch unsere Kirchen und Gemeinden und werde hoch emotional geführt. Die Argumentationshilfe sei vom Moderamen des Reformierten Bundes mit der Absicht in Auftrag gegeben worden, dass sie „die theologischen Argumentationsstränge so nachzeichnen soll, dass sie zum eigenen Urteil befähigt.“